Lupineneiweiß - was ist das und was kann es?

Die Pflanzenwelt hat so einiges zu bieten in Sachen Eiweiß. Die Lupine zum Beispiel ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern liefert auch wertvolle Nährstoffe. Bislang wird die Lupine allerdings relativ selten als Proteinquelle genutzt.
Lupineneiweiß ist, ähnlich wie Hanfprotein, eher niedrig dosiert an Protein, punktet aber mit weiteren Nährstoffen. So liefert Lupineneiweiß zum Beispiel wichtige B-Vitamine, das Antioxidans Vitamin E, Kalium und Magnesium. Zudem ist es reich an Ballaststoffen. Wegen seines niedrigen Gehalts an Methionin und Cystein, zwei säurebildende Aminosäuren, gilt Lupineneiweiß zudem als basisch, deswegen greifen gerne Menschen darauf zurück, die eine Entschlackungskur machen.
Wir stellen vor: die Süßlupine
Bekannt dürfte vielen die Lupine als Blume sein. Die kerzenförmigen Blüten reichen von weiß über gelb und rosa bis hin zu violett und blau. Tatsächlich gehört die Lupine, die auch den Namen Wolfsbohne oder Feigbohne trägt, zur Familie der Hülsenfrüchtler – wie zum Beispiel auch Erbsen, Sojabohnen oder Kichererbsen. Und wie diese Verwandten ist auch die Lupine eine hervorragende Quelle für pflanzliches Eiweiß.
Als Nahrungsmittel wird vor allem die Süßlupine genutzt. Diese trägt den Namen nicht etwa wegen eines süßen Geschmacks, sondern weil sie, im Vergleich zu den klassischen Lupinen, weniger Bitterstoffe enthält und dadurch erst genießbar wird.
Lupinen sind ein heimisches Gewächs. Sie wachsen zum Beispiel in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Lupinen tragen auch den Beinamen "Soja des Nordens". Soja gedeiht nur in tropischen Regionen, muss also, während Eiweiß aus Lupinen für alle eine tolle Option ist, die auf regionale Produkte Wert legen.
Welche Nährstoffe stecken in Lupineneiweiß
Das Lupineneiweiß steckt in den Samen der Lupine, die weiterverarbeitet werden. Je nach Verarbeitung hat Lupineneiweiß einen Proteingehalt von 30 bis 50 %. Verglichen mit Proteinen aus Soja oder Molke ist das zwar recht wenig, aber Lupineneiweiß liefert alle acht essentiellen Aminosäuren. Es ist außerdem reich an Vitaminen wie B6 und E sowie Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium und Eisen.
Ein weiteres Plus: Anders als Proteine tierischer Herkunft ist Lupineneiweiß frei von Cholesterin. Außerdem ist es fettärmer als Protein aus anderen Hülsenfrüchten und liefert zudem vor allem essentielle Fettsäuren. Lupinenprotein ist ebenfalls kohlenhydratarm.
Lupinenmehl zum Kochen und Backen
Verarbeitet wird die Lupine zu Lupinenmehl, Lupinenmilch, Proteinpulver, tofuähnlichen Produkten und sogar koffeinfreien Kaffee.
Das Mehl ist glutenfrei und ballaststoffreich. Beim Backen kannst Du rund 15 % des herkömmlichen Mehls mit Lupinenmehl ersetzen. Dadurch lässt sich der Kohlenhydratgehalt der Backwaren verringern und der Eiweißgehalt steigern. Lupinenmehl passt also perfekt in eine Low Carb-Ernährung. Beim Backen kann es auch als Ei-Ersatz dienen, was vor allem Veganer freuen dürfte. Lupinenmehl hat allerdings einen nussigen Eigengeschmack, was Du bei Deinen Kreationen berücksichtigen solltest.
Lupinenweiweiß zum Mixen
Lupinenmehl lässt sich auch einfach zum Mixen von Protein Shakes nutzen. Das Mehl löst sich gut auf und lässt sich hervorragend mit anderen Zutaten wie Beeren, Kakao oder dem Lieblings-Pflanzendrink kombinieren. Besonders als Zugabe zum Smoothie, Müsli oder Joghurt macht sich Lupinenmehl gut.
Allergie gegen Lupineneiweiß
Bei Menschen mit Überempfindlichkeiten gegen Hülsenfrüchtler kann es auch bei der Lupine zu allergischen Reaktionen kommen. Speziell wenn eine Erdnussallergie vorliegt, ist auch bei der Lupine mit einer Kreuzallergie zu rechnen. Der Zusatz von Lupinen muss seit 2007 auf Verpackungen gekennzeichnet sein.
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